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Du hast die Wahl - oder wie die Biene zu ihrem Stachel kam und der erste Imker geboren wurde

Am Anbeginn der Zeit besaß die Biene noch keinen Stachel. So hatte sie auch keine Möglichkeit, ihren Honig zu beschützen, für den sie wirklich hart arbeitete. Alle Wesen auf der Erde trachteten nämlich danach, den Bienen ihren Honig zu stehlen, so dass diese wegen der hinterhältigen Diebe Hunger leiden mussten. Jeden Tag erreichten die Bienenkönigin die hilflosen Beschwerden ihres Volkes. Der Geduldsfaden der Bienenkönigin wurde immer dünner, bis er schließlich riss und sie beschloss, für Gerechtigkeit zu sorgen. Und wer würde besser für Gerechtigkeit sorgen können, als der oberste Gott und Gott der Rechtssprechung, der große Jupiter! Natürlich kannte die Königin nicht die anzüglichen Geschichten über das aufdringliche Verhalten des Gottes. Also breitete sie ihre kleinen Flügel aus und flog den langen Weg bis hoch zum Olymp, dem Sitz der Götter. Zuvor jedoch beschloss sie, Jupiter etwas von ihrem Honig zu schenken. Endlich beim Olymp angekommen, probierte Jupiter ein wenig vom mitgebrachten Honig und war so überrascht von diesem einzigartigen Geschmack, dass er der Bienenkönigin die Audienz gewährte und ihren Problemen sein Ohr lieh. Er hatte noch nie etwas so liebliches gekostet und fragte die Königin, welches Geschenk sie sich von ihm als Gegenleistung wünschte. "Ich bitte Euch, gebt mir einen Stachel, damit ich die Diebe, die unseren Honig stehlen wollen, stechen und töten kann!" Jupiter gefiel diese Idee nicht, er liebte die Menschen und alle Wesen auf der Erde und wollte nicht, dass sie von der Biene erstochen wurden, aber er wußte, dass er der Bienenköngin ihren Wunsch nicht abschlagen konnte. So willigte er ein, aber unter zwei Bedingungen: Erstens würde der Stachel der Biene in der Wunde des Angegriffenen stecken bleiben, so dass die Biene nach dem Angriff mit dem Verlust ihres Stachels auch ihr eigenes Leben verliert. Und zweitens sollte sie eine Nacht mit dem Göttervater verbringen. Die Bienenkönigin, die es so sehr nach Rache dürstete, willigte ein. Sie war sich noch nicht wirklich bewusst, was diese Bedingungen für sie bedeuteten. Jupiter gab seinen Segen zu der Abmachung. Am nächsten Tag (nach der gemeinsamen Nacht) machte sich die Königin auf den Weg zurück zu ihrem Volk und schwor sich selbst, den Vorfall mit dem schamlosen Gott als ihr Geheimnis zu bewahren.

Alle Bienen, die von nun an ihren Honig mit einem Stachel verteidigen konnten, mussten sich seither entscheiden: Würden sie ihren Honig beschützen und sterben oder würden sie teilen und selbst weiterleben? Jede einzelne musste von nun an diese Entscheidung treffen.

Doch neun Monate später, wurde eine Halbgott geboren. Sein Name war Melisseus, er war der erste Gott des Honigs und der Bienenzucht und dessen Tochter Melissa wurde die erste Priesterin, die den Göttern Milch und Honig als Nahrung darbrachte.

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